Was Bedeutet Ein Besen Vor Der Tür?
Hans Fiedler
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Mythologie und Brauchtum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ] – Goethes Gedicht Der Zauberlehrling möchte aufzeigen, was passieren kann, wenn eine unqualifizierte Person unter Anwendung von Zauberkraft einen Besen schwingen will. Das von Goethe verwendete Motiv des wassertragenden Zauberbesens stammt aus dem Werk Philopseudes von Lukian von Samosata.
Bei den alten Römern wurde dem Besen eine besondere Bedeutung zugeschrieben. So fegten beispielsweise Hebammen mit einem gesegneten Besen die Türschwelle des Hauses, in dem eine Geburt stattgefunden hatte.
Damit sollten böse Einflüsse von dem Neugeborenen und der Wöchnerin ferngehalten werden. In der Zeit des Hexenwahns galt der Hexenbesen als Fluggerät der Hexen , auf dem sie zum Hexensabbat ritten. Damit eine Hexe auf dem Besen fliegen konnte, musste sie vorher sich oder den Besen mit einer Hexen- oder Flugsalbe einreiben.
Aus dem Hexenglauben ergaben sich weitere abergläubische Vorstellungen. So galt es beispielsweise als unglückbringend, wenn man einen Besen über ein Fließgewässer transportieren musste. Andererseits nahm man an, dass Hexen keinen Besen überschreiten oder -springen können.
Ein Besen quer vor der Haustür sollte Hexen und Zauberer davon abhalten, das Haus zu betreten. In der neueren Zeit sollten mit dem Stiel nach unten neben die Haustür gestellte Besen, sogenannte Zigeunerbesen , dazu dienen, „Zigeuner” (Bezeichnung meist für Sinti und Roma , aber auch andere umherreisende Gruppen verwendet) fernzuhalten.
In Bremen und Umgebung ist es Brauch , dass Männer, die 30 Jahre alt werden, ohne verheiratet oder verlobt zu sein, öffentlich fegen müssen, beispielsweise auf Domtreppen oder Marktplätzen. Um eine Frau zum Heiraten zu finden, soll der Mann auf diese Weise zeigen, dass er sich um Haus und Hof kümmern kann.
Es muss so lange gefegt werden, bis sich eine Jungfrau zum Freiküssen findet.
Was ist der Unterschied zwischen einem großen und einem kleinen Besen?
Man unterscheidet zwischen großen und kleinen Besen (Handfeger), solchen für drinnen (Stubenbesen) und für draußen (Straßenbesen), sowie Hand- und Maschinenbesen. Ein großer Besen besteht meist aus einem langen Besenstiel, einem Querholz, dem so genannten Riegel, und den Borsten aus Tierhaaren, Pflanzenfasern oder Kunststoff.